Vom 31. Juli bis 10. August fand im Skigebiet Ak-Tasch ein Sommercamp
mit dem Titel „Generationsübergreifendes Sprachcamp“ statt. Dieses Projekt
war ein Pilotprojekt, an dem sich erstmals mehrere Generationen beteiligten und

das erfolgreich umgesetzt wurde. Darin wurden zwei Generationen
zusammengefasst: Kinder unter 15 Jahren und Erwachsene über 60 Jahre.
Dieses Skigebiet befindet sich 30 km von der Stadt entfernt und liegt hoch in den
Bergen, was den Teilnehmern die Möglichkeit gab, die kühle Bergluft und den
wunderschönen Panoramablick auf die Stadt zu genießen.
Die Teilnehmer wurden am Anreisetag je nach Interesse in verschiedene
Workshops eingeteilt: Tanzen, Basteln und Geschichte. Das tägliche Lagerprogramm
war sehr voll. Morgens vor dem Frühstück gingen alle zusammen auf den Hof und
machten Übungen. Ermutigt setzten sie sich zum Frühstück und gingen dann in den
Deutschunterricht.
Alle Teilnehmer des Deutschunterrichts wurden in drei Gruppen eingeteilt.
Täglich wurden Kurse zu verschiedenen Themen gehalten, weil Das Thema jedes
Tages war auch anders. Dies waren hauptsächlich deutsche Nationalfeiertage wie
Oktoberfest, Martinstag, Ostern usw. Im Klassenzimmer haben wir ihnen von diesen
Feiertagen erzählt und mithilfe von aktiven Spielen das thematische Vokabular
konsolidiert. Während des Unterrichts wurde den Teilnehmern eine zwanzigminütige
Pause eingeräumt, damit sie sich ein wenig entspannen, die Natur genießen oder
einfach nur plaudern konnten.
Nach dem Deutschunterricht setzten sie sich zum Abendessen und hatten dann
eine Stunde Freizeit zur Verfügung. Alle Teilnehmer nutzten es auf unterschiedliche
Weise: Sie saßen draußen in einem Pavillon, badeten in einem Pool usw. Nach einer
kurzen Pause gingen sie für zwei Stunden in ihre Workshops.
Wie bereits erwähnt, waren alle in verschiedene Workshops unterteilt. In ihren
Workshops bereiteten die Teilnehmer eine kleine Aufführung vor, die sich auf das
Thema des Tages bezog. Zum Beispiel machten die Teilnehmer des Basteln-
Workshops am Martinstag Laternen. Diejenigen Teilnehmer, die in dem
Geschichtsworkshop gingen, lernten die Geschichte dieses Tages, seine
Besonderheiten und erzählten uns in ihrer Präsentation davon. Der Tanzworkshop
bereitete den Tanz vor. Zweimal über den gesamten Zeitraum gab es sozusagen
“Drehwürfel”, wenn die Teilnehmer die Workshops wechseln konnten. Dies wurde
gemacht, damit sich jeder in verschiedene Richtungen versuchen konnte.
Am Abend, nach dem Abendessen, versammelten sich alle im Konferenzsaal.
Jeder Workshop zeigte abwechselnd seine Leistung. Alle Vorstellungen wurden von
lautem Applaus und stürmischen Gefühlen begleitet. Dies ist ein unvergessliches

Erlebnis, wenn Sie sehen, wie zwei verschiedene Generationen zusammenkommen.
Nach der Abendveranstaltung war unbeschreibliche Freude an der gemeinsamen
Arbeit bei allen zu sehen.
Der letzte Tag im Lager war dem Tag der Deportation der Wolgadeutschen in
Siedlungen in Sibirien und Kasachstan gewidmet. Dieser Tag ist für alle
Volksdeutschen von großer Bedeutung. Er hat das Schicksal von Tausenden von
Menschen verändert und ihr Leben geprägt. Einige Tage vor dieser Veranstaltung
bereiteten alle Teilnehmer ihre Zahlen aktiv vor: Sie wiederholten die Bewegungen
der Tänze, lehrten ihre Texte und probten verschiedene Szenen.
Am Veranstaltungstag war im Camp eine besondere Atmosphäre zu spüren.
Allen Teilnehmern war klar, dass sie eines gemeinsam hatten – die Geschichte. Sie
fühlten sich unabhängig vom Alter eins.
Die Veranstaltung selbst war ausgezeichnet. Es gab niemanden, der von dieser
Aufführung nicht berührt wurde. Jeder hatte einen unvergesslichen Eindruck. Am
Ende der Veranstaltung drückte eine Kommission aus Bischkek ihren Dank aus.
Das Ziel unseres Projekts, nämlich die Vereinigung und Zusammenführung von
zwei Generationen, wurde erreicht. Dies war das erste Projekt dieser Art, und es ist
sehr wahrscheinlich, dass dies nicht das letzte sein wird.

Kanymzhan Balgarbekova – Deutschlehrerin im Sprachcamp
„Generationsübergreifendes Sprachcamp“