НОВОСТИ      31.08.2022

“Bau des Großen Chuj-Kanal, deutsche Hochzeiten und Traditionen” – die Geschichte von Ekaterina Voronetskaya (Krüger) / erzählt Ekaterina Voronetskaya(Krüger)

Im Rahmen des Projekts „Geschichte der Deportation der Deutschen“ haben wir Ekaterina Voronetskaya (geborene Krüger), die zusammen mit ihren Eltern in die Kirgisische SSR (Kant, Luxemburg) deportiert wurde, interviewt. Ekaterina Voronetskaya (Krüger), geboren 1927, ist eine Vertreterin der Erlebnisgeneration.

– Ekaterina Iwanowna, erzählen Sie uns biite, wie Sie während des Krieges gelebt haben?

–  1941 begann der Krieg. Ich war noch ledig, erst 13 Jahre alt. Damals wusste ich noch nicht, was ein Krieg bedeutet. „Krieg ist gefährlich“,- wurde es uns gesagt. Im Winter habe ich gelernt und im Sommer gearbeitet: ich habe Kisten mit Weizen gezählt. Mama brachte mir abends das Stricken bei, und wir strickten Socken für die Front. Nicht nur ich strickte, sondern auch ganz Luxemburg (nachstehend: ein Dorf bei Kant). Abends setzten wir uns zusammen und strickten pro Nacht mehrere Paare. Und am Morgen ritten wir auf einem Pferd. Es war ein altes Pferd, das nicht für die Front geeignet war. Dann gab es auch Ochsen, also pflügte ich auch mit den Ochsen.

 

Sie waren in den Bau des GCK involviert, stimmt es?

– Der Kanal heißt der Große Chuj-Kanal (GCK). Er wurde nur von Frauen, Jungen im Alter von 13 Jahren, wie ich, gebaut. Es gab Jungs, die 14-15 Jahre alt waren und mit 16 wurden sie bereits an die Front gebracht. Die Jungs, die 1926 geboren waren, wurden an die Front gebracht, die in 1927 noch nicht. Ich wurde aber nur in die Trudarmee einberufen, meine Freundin und ich gingen zusammen. Ich sagte: „Da gibt man Balanda.“ Balanda wurde die Suppe genannt, die in einem großen Kessel gekocht und an alle zu essen gegeben wurde. Manchmal gab man uns Brot, wir waren dann froh.  Ein Brotlaib kostete damals 100 Rubel, ein Stück Seife auch 100 Rubel. Und ich hatte langes und volles Haar, unterhalb der Taille, und einen dicken Zopf. Ich bin mit meiner Freundin gegangen und ich dachte, wir werden es versuchen. Natürlich wurden wir auch eingeladen, um beim Aufbau des GCK zu helfen. Wir fuhren dorthin, aber ich habe nur drei Tage durchgehalten.

 

– Wie gelang es während der Deportation, Traditionen und die deutsche Sprache zu bewahren? Erinnern Sie sich noch an die deutschen Hochzeiten?

Bei deutschen Hochzeiten gab es Brautkränze und -schleier. Ich erinnere mich, Balalaika gespielt zu haben, und ein Kerl – Adolf Rabik – spielte Ziehharmonika. Niemand sonst spielte in Luxemburg. Ich hatte auch eine Freundin Maria, ihr Vater war Tierarzt in Luxemburg.

 

– Sie haben Medaillen auf Ihrer Brust. Wofür haben Sie sie bekommen?

Das sind Orden „Mutter-Heldin“. Ich habe 6 Kinder. Ein Orden  für meinen 5.Kind, und den anderen für den 6.Kind.

 

– Und zu guter Letzt, welchen Rat geben Sie, Ekaterina Iwanowna, den deutschen Jugendlichen?

– Wichtig ist, gut zu lernen. Ich habe meinen Kindern immer gesagt – ich kann euch nichts geben, ihr lernt für euch selbst und nicht für andere.

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