НОВОСТИ      25.04.2024

Ein Workshop zum Spinnen und Stricken im Rahmen des Projekts „Mein ethnokulturelles Erbe“

Im Kirgisisch-Deutschen Haus in Bischkek fand eine der gemütlichsten Veranstaltungen statt – ein Workshop zum Spinnen und Stricken im Rahmen des Projekts „Mein ethnokulturelles Erbe“. Bei der Veranstaltung sammelten sich Vertreter verschiedener Generationen. Die ältere Generation hat das Wissen und die praktischen Fertigkeiten des Volkshandwerks der Wolgadeutschen an die Jugend weitergegeben.

Der Workshop im Spinnen und Stricken wurde von der Leiterin und den Teilnehmern des gleichnamigen Zirkels aus der Begegnungsstätte Kara- Balta durchgeführt. Valentina Nikolaevna Zimmermann zeigte auf ihrem alten Spinnrad die Grundlagen des Spinnens und jeder versuchte zu spinnen.

“An einem Tag kann ich etwa ein Kilo Garn spinnen und dann 2 Paar Socken stricken. Ich spinne aus verschiedener Wolle. Als wir im Haushalt Kaninchen hatten, benutzte ich auch Kaninchenfell”, sagt Valentina Nikolaevna.

Viele wenden sich an sie für Schal, warme Pullover und Gurt aus Naturwolle. Bekannte, die ihre Arbeiten sehen, möchten gerne, dass sie ihnen Spinnen und Stricken beibringt. Laut Valentina Nikolaevna ist ihr Hauptinstrument – das Spinnrad, fast 90 Jahre alt und wird immer noch in einer deutschen Familie aufbewahrt und an die nächste Generation weitergegeben. Jetzt will Valentina Nikolaevna das Handwerk des Spinnens an ihre Enkelin weitergeben und ist auch bereit, alle Interessenten auszubilden. Die deutsche Jugend war von dem alten Instrument begeistert und versuchte es gerne praktisch anzuwenden.

“Es ist eine sehr interessante Erfahrung. Es war schwierig, das Pedal zu drücken und die Geschwindigkeit regulieren zu können. Man brauchte Konzentration, sonst kam alles durcheinander und man musste nochmal anfangen. Ich will es jetzt noch einmal versuchen”, erzählt die deutsche Jugendaktivistin Tamara mit einem Lächeln und mit leuchtenden Augen.

Neben dem Spinnen konnten die Teilnehmer auch versuchen zu stricken. Für die meisten war diese Erfahrung neu, ist aber einigen ans Herz gewachsen.

“Ich wollte schon lange stricken lernen, aber es gab keine Möglichkeit. Heute werde ich dank diesem Workshop versuchen, etwas zu stricken”, teilt die deutsche Jugendaktivistin Kira Maier ihre Eindrücke.

Die Projektleiterin Margarita Klavdievna zeigte den Jugendlichen Varianten verschiedener Kleidungsattribute, die sie selbst in wenigen Stunden stricken können.

“Ich habe von meiner Großmutter das Stricken gelernt. Ich sah ihr beim Spinnen zu. Jetzt gibt es eine Vielzahl von Materialien, die verwendet werden können. Deshalb denke ich, dass die Teilnehmer Erfolg haben werden. Die Mädchen wollen jetzt ein schönes Stirnband stricken”, stellt Margarita Klavdievna fest.

Galina Alekseevna als Leiterin des Zirkels „Deutsche Volkskunst“ der Begegnungsstätte Bischkek half bei dem Workshop für Stricken. Sie sagte, es dauert circa eine Stunde, bis eine Person das Prinzip des Strickens versteht und bereits begonnen hat, den Prozess zu genießen. Dieser Workshop ist ein Teil der ganzen Reihe von Workshops. Die Idee zur Durchführung entstand im vergangenen Jahr während der Durchführung einer großangelegten Veranstaltung “Wolgadeutsche”, wo die Vertreterin der älteren Generation aus Kara-Balta, Valentina Nikolaevna Zimmermann Elemente des Spinnens auf dem Spinnrad zeigte. Das erhielt begeisterte Rückmeldungen von den Teilnehmern. Es erschienen viele Interessenten, die dieses Handwerk beherrschen wollten.

„Spinnen und Stricken waren Handwerke, die nicht nur unsere Vorfahren in bestimmten Lebensperioden rettete, sondern auch heute ihre Relevanz haben, weil es eine Art von Meditation ist“, stellt Natalia Dworjaninova, Koordinatorin für ethnokulturelle Arbeit, fest.

Auf die Teilnehmer der Begegnungsstätten warten noch 3 Workshops, jeder von denen einen bestimmten Teil der Ethnokultur der Russlanddeutschen widerspiegeln wird.

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