Das Praktikumsprogramm des ifa bietet Mitarbeitern oder Freiwilligen von Organisationen deutscher Minderheiten die Möglichkeit, bis zu vier Wochen bei Partnerorganisationen in Osteuropa und Zentralasien zu praktizieren. Dieses Programm zielt darauf ab, die Teilnehmer dabei zu unterstützen, neue Impulse und Vorschläge für ihre Arbeit zu erhalten und sich beruflich weiterzubilden.Nach den Ergebnissen des Praktikums sind die Teilnehmer von der Arbeit einer anderen Organisation inspiriert und sind sich der Arbeitsmethoden zu bestimmten Themen bewusst. Dieses Jahr hatte Alina Franz, Koordinatorin für Sozialarbeit die Möglichkeit, Stipendiatin dieses Programms zu werden und ein zweiwöchiges Praktikum bei der Jugendorganisation der Deutschen Minderheit (BJDM) in Opole, Polen, zu machen.

Vor der Reise an den Zielort müssen alle Stipendiaten an einem Weiterbildungsseminar im Bereich Projektmanagment teilnehmen. Vom 25. bis 29. Oktober 2023 fand in Stuttgart ein solches Seminar statt, an dem auch Stipendiaten aus anderen ifa-Programmen teilnahmen: dem Kulturassististenzprogramm und dem Social-Media-Stipendium. Das Seminar zeigte wichtige Punkte bei der Projektplanung auf und stellte verschiedene nützliche Quellen und Methoden für die Arbeit mit Projekten vor. Das Programm war voll von Informationsmaterial, Kommunikation mit Vertretern deutscher Minderheiten aus verschiedenen Ländern und gemeinsamen Aktivitäten. In diesen Tagen lernten wir im Kreis interessanter, aktiver und kreativer Menschen in freundschaftlicher Atmosphäre alle wichtigen Aspekte der Projektplanung und -durchführung kennen.

Praktikum beim Bund der Jugend der Deutschen Minderheit (BJDM) in Opole, Polen

Vom 30. Oktober bis zum 12. November 2023 absolvierte ich ein Praktikum beim Bund der Jugend der Deutschen Minderheit (BJDM) in Opole, Polen. Diese Organisation feierte im vorigen Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Der BJDM gilt als die größte und älteste Jugendorganisation der deutschen Minderheit in Polen. In all dieser Zeit wurden zahlreiche Projekte durchgeführt, z. B. Austauschprogramme, Schulungsprogramme zur Verbesserung der Kenntnisse und Kompetenzen, Sportaktivitäten, Sprachprogramme, Wohltätigkeitsveranstaltungen usw. Das Hauptziel dieser Organisation ist, wie bei allen Organisationen der deutschen Minderheit in Osteuropa und Zentralasien, die Bewahrung der deutschen Identität in dem Land, in dem die deutsche Volksgruppe lebt, durch die Erhaltung und Förderung der deutschen Kultur und Sprache.

Ebenso wie in Kirgisistan ist auch in Polen ein deutlicher Rückgang der Aktivitäten deutscher Jugendlicher zu verzeichnen. Die Welt der Technik und der virtuellen Realität trägt ihre Früchte. Immer weniger junge Menschen wollen sich zum deutschen Ethnos bekennen und die Sprache ihrer Herkunft sprechen. Deshalb zielt die gesamte Arbeit der Organisation darauf ab, die deutschen Jugendlichen in das Leben und die Interessen der Gesellschaft zu integrieren.

«Dies war der eigentliche Zweck meiner Reise, nämlich herauszufinden, wie man die deutsche Jugend aktivieren und zur Teilnahme an Wohltätigkeitsveranstaltungen und Aktivitäten der Organisation der deutschen Minderheit motivieren kann und wie man die soziale Verantwortung der jungen Menschen in der Kommunikation mit der älteren Generation stärken kann»- Alina Frantz hat geteilt.

«Ich möchte auf das Niveau der Deutschkenntnisse unter den deutschen Jugendlichen in Opole hinweisen. Die meisten jungen Leute sprechen sehr gut Deutsch. Erstaunlicherweise sprechen viele von ihnen dank der Kommunikation mit ihren Großeltern schon seit ihrer Kindheit Deutsch. Ein wichtiger Faktor für die Beherrschung der deutschen Sprache ist auch die Nähe zu Deutschland, was häufige Reisen nach Deutschland und die Möglichkeit, auf Deutsch fernzusehen oder Radio zu hören, mit sich bringt. Natürlich ist es für die Einwohner von Opole nach wie vor möglich, an Schulen und Universitäten Deutsch zu lernen.Während des Praktikums war es möglich, die Projekte und Aktivitäten der deutschen Minderheit in Polen näher kennenzulernen und direkt an den von deutschen Jugendlichen organisierten Veranstaltungen teilzunehmen. Die meisten Projekte ähneln den in Kirgisistan durchgeführten Projekten, was sich natürlich durch die Ähnlichkeit der allgemeinen Zielsetzung der Organisationen erklärt. Es ist jedoch anzumerken, dass es auch neue Ideen und Ansätze gibt, die in unserem Land angewendet werden können und sogar sollten»- erklärte Alina Frantz.